Grüne schlagen 3-Stufen-Plan zur Behebung des Verkehrschaos vor


Die Koblenzer Grünen haben zur Lösung der nicht enden wollenden Verkehrsprobleme in Koblenz einen 3-Stufen-Plan erarbeitet. Sie befürworten sowohl kurzfristige Lösungen für die aktuelle Verkehrsproblematik als auch den gezielten Ausbau von Alternativen zum Autoverkehr.

„Die Koblenzer Verkehrspolitik wurde in der Vergangenheit konsequent in die falsche Richtung gelenkt, indem der Autoverkehr in jeder Hinsicht bevorzugt und gefördert wurde. Ein Umsteuern ist dringend geboten,“ resümiert Gregor Höblich, Kreisvorsitzender der Grünen in Koblenz.

Als kurzfristige Lösung schlagen die Grünen vor, die bestehende Infrastruktur besser zu nutzen. So sollte die Stadt auf die Bahnunternehmen zugehen, ob beispielsweise ein zusätzlicher Halt in Lützel möglich ist. Die Strecke Lahnstein-Lützel (mit allen Zwischenhalten) wird dadurch für Fahrradpendlerinnen und -pendler attraktiv. Gleichzeitig hoffen die Grünen auf die Einsicht der Unternehmen und der Stadt, verstärkt Fahrradstellplätze einzurichten.

Ausdrücklich begrüßt werden die geplanten kostenlosen Rückfahrtickets für die Fähre als ersten Schritt. Weitere Maßnahmen müssen jedoch folgen. Auch eine kurzfristige Vergünstigung der Bustickets könnte ins Auge gefasst werden. Bei Pendelnden von Außerhalb bietet sich die verstärkte Nutzung von Mitfahrerportalen zur Bildung von Fahrgemeinschaften an, um das Fahrzeugaufkommen in Koblenz generell zu reduzieren. Dies sollte offensiv von der Stadt beworben werden.

Mittelfristig wünschen sich die Grünen mit den umliegenden Gemeinden abgestimmte Park & Ride-Möglichkeiten und die Reaktivierung nicht genutzter Bahnhöfe, wie beispielsweise in Horchheim. Dies schafft zusätzliche Anreize für den Umstieg auf die Bahn. Zur Stärkung des Rad- und Fußverkehrs sollte die Stadt prüfen, inwieweit Fußgängerzonen ausgeweitet, Einbahnstraßen für Fahrradfahrer entgegen der Fahrtrichtung geöffnet und neue Fahrradwege geschaffen werden können.

Langfristig wird es nach Ansicht der Grünen keine Alternative zum generellen Ausbau des ÖPNV Angebotes und der Einrichtung eines S-Bahn-Netzes geben. Die Preisgestaltung muss sich daran orientieren, dass der tägliche Weg zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmittel kein Luxusgut darstellt. „Ein Fahrpreis von fast 3 Euro für 2 km ist abschreckend und kontraproduktiv,“ betont Dorothea Meinold, Mitglied des Kreisvorstandes. Auch innovative und ambitionierte Maßnahmen, wie die Einführung von Wasserbussen sollten diskutiert werden.


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