Pressemitteilung
Grüne Koblenz: Parteiarbeit soll elternfreundlicher werden – Kreisverband startet Aufruf an Eltern
Die parteiübergreifende Veranstaltung „Mütter in die Politik“, die Mitte November auf der Karthause stattfand, hat erneut gezeigt, wie schwierig politisches Engagement für viele Eltern ist. Zeitliche Hürden, unflexible Abläufe und fehlende Planbarkeit sorgen dafür, dass Mütter und Väter in der Parteiarbeit oft unterrepräsentiert bleiben – obwohl gerade ihre Perspektiven für politische Entscheidungen unverzichtbar sind.
Die Grünen Koblenz nehmen diese Impulse zum Anlass, ihre Parteiarbeit weiterzuentwickeln und starten einen ausdrücklichen Aufruf an Eltern, ihre Bedarfe mitzuteilen.
„Bevor wir Lösungen festschreiben, müssen wir zuhören“, sagt Janina Luipers, Vorsitzende der Grünen Koblenz. „Die Perspektiven von Eltern sind für unsere Arbeit enorm wertvoll. Wer Kinder großzieht, erlebt Stadt, Mobilität, Betreuung, Vereinbarkeit und soziale Infrastruktur jeden Tag ganz unmittelbar. Diese Erfahrungen fehlen, wenn Parteiarbeit vor allem von Menschen gestaltet wird, die abends flexibel sind und keine Care-Verantwortung tragen. Damit politische Debatten wirklich die Lebenswirklichkeit vieler Menschen widerspiegeln, brauchen wir Eltern – und wir möchten wissen, welche Rahmenbedingungen sie benötigen, um sich einbringen zu können.“
Eltern können ihre Hinweise und Erfahrungen direkt an info@gruene-koblenz.de senden.
Christopher Bündgen, Vorsitzender der Grünen Koblenz und selbst junger Familienvater, betont:
„Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, Familie, Beruf und politisches Engagement zu vereinbaren. Und wenn wir schauen, wer bei uns in der Partei aktiv ist, dann sind Eltern deutlich in der Minderheit. Dieses Problem zieht sich durch alle Parteien – und auch im Stadtrat gibt es kaum Menschen mit Kindern, die noch nicht volljährig sind. Viele Parteitermine liegen abends, dauern länger als geplant oder sind nur in Präsenz möglich. Das schließt Menschen mit Care-Verantwortung faktisch aus. Deshalb ist es entscheidend, dass wir jetzt wirklich zuhören und unsere Parteiarbeit so weiterentwickeln, dass Eltern sich willkommen und unterstützt fühlen.“
Der Kreisverband hat bereits erste Schritte umgesetzt – etwa feste Endzeiten, hybride Teilnahmeoptionen und stärker projektbezogene Zusammenarbeit. Die Rückmeldungen der Eltern sollen nun dabei helfen, diese Ansätze zu präzisieren und auszubauen.
Die Veranstaltung „Mütter in die Politik“, an der Vertreterinnen mehrerer demokratischer Parteien teilnahmen, hat gezeigt, dass elternfreundliche Parteiarbeit ein parteiübergreifendes Anliegen ist. Viele der dort diskutierten Ideen – von verlässlichen Zeiten bis zu kinderfreundlichen Formaten – fließen in die aktuellen Überlegungen ein.